2022

LF+39: Anschluss im Abseits

Wo befinden sich die wichtigsten, interessantesten oder aktuellsten Theater in Brandenburg? Die Sucheingabe: Zeitgenössische Theater im Land Brandenburg ergibt Hinweise auf das Hans-Otto-Theater in Potsdam, die Brandenburger Theater GmbH und das Theater am Rand in Zollbrücke. Das Portal Reiseland-Brandenburg hält 81 Suchergebnisse bereit. Das Staatstheater Cottbus als einziges Mehrspartentheater im Bundesland und eine Reihe von Orten, meisten ohne festes Ensemble, wie das riesige Friedrich-Wolf-Theater in Eisenhüttenstadt. Im Landkreis Oder-Spree sucht man vergeblich nach einem Ort, der dem Label »Zeitgenössisches Theater« standhält, von einzelnen Produktionen und saisonalen Gastspielen einmal abgesehen, wie z.B. auf der Burg Beeskow.


Allerdings gibt es in unserer unmittelbaren Nachbarschaft eine spektakuläre Theater-Neugründung mit festem Spielort, Ensemble und Kantine: Die Andere Welt Bühne in Strausberg. Wir haben hier an anderer Stelle bereits über den Ort und seine Besonderheit berichtet. Am 25. Dezember hatte in der Anderen Welt Bühne das Stück Anschluss im Abseits Premiere. Untertitel: Banden, Stadt und Eisenbahn, Diskursschwank zur Geschichte Strausbergs von Matthias Merkle.


LF+38: Diakonie-Hospiz Woltersdorf

Seit 2019 gibt es in der Woltersdorfer Schleusenstraße ein Diakonie-Hospiz. Der helle Neubau, etwas unterhalb des Krankenhauses, fällt jedem auf, der die Schleusenstraße in Richtung Schleuse entlang läuft oder fährt. Das Gebäude liegt abseits der Straße in beschaulicher Lage zwischen Kalksee und Flakensee. Hier finden pflegebedürftige Menschen am Ende ihres Lebensweges Aufnahme,

meistens mit unheilbaren, schweren Krankheiten.


Der Umgang mit den Themen Tod und Sterben gehören zum Hospizalltag, ebenso die Beratung und Betreuung von Angehörigen, sowie seelsorgerische Angebote. Wir sind zum Gespräch verabredet mit Frau Angelika Odening, von der Verwaltung des Diakonie Hospiz Woltersdorf und Frau Stefanie Micklitza, Pflegedienstleiterin im stationären Hospiz.


Milla und Elina sind fünfzehn Jahre alt und gehen in die 9. Klasse des Carl-Bechstein-Gymnasiums in Erkner. In der zweiten Ausgabe dieses Podcasts reden die beiden über alles was ihnen wichtig ist: welche Bücher und Podcasts sie empfehlenswert finden, über ihren eigenen Social-Media-Konsum, über nervige Ernährungsdebatten und über weihnachtliche Stimmungen…


Ruhmlose Helden: Ein Flugzeugabsturz und die Tücken deutsch-russischer Verständigung / Mitschnitt der Buchvorstellung und Lesung im Theater Die andere Welt Bühne, Strausberg am 27. November 2022

Am 6. April 1966 stürzte ein sowjetischer Jagdbomber in den West-Berliner Stößensee. Obwohl die beiden Piloten womöglich ihr Leben opferten, um Hunderte Menschenleben zu retten, wurden sie später in Ost und West nur halbherzig geehrt. Dieses Buch rekonstruiert die dramatischen Ereignisse, die damals die Weltöffentlichkeit in Atem hielten, und es zeigt, wie die Erinnerung daran bis heute nachwirkt. Gesine Dornblüth und Thomas Franke nehmen ihre Leser mit an die Schauplätze des Geschehens und erzählen von großem Mut und kleinen Missverständnissen, von der Macht der Propaganda und den offenen Wunden der Vergangenheit. Dabei wird deutlich, warum der Blick auf den Kalten Krieg in Deutschland und Russland immer noch weit auseinandergeht und einem Miteinander im Weg steht.

Gesine Dornblüth, geboren 1969, ist promovierte Slavistin und Hörfunkjournalistin. Von 2012 bis 2017 war sie Deutschlandfunk-Korrespondentin in Moskau. Seit Beginn der 1990er Jahre unternahm sie zahlreiche Recherchereisen nach Russland, später in den gesamten postsowjetischen Raum. 2001 wurde sie (gemeinsam mit Thomas Franke) mit dem Prix Europa ausgezeichnet. Thomas Franke, geboren 1967, ist Journalist, Autor und Produzent für SWR, Deutschlandfunk, BBC und andere. Von 2012 bis 2017 lebte er in Moskau. 2001 wurde er (gemeinsam mit Gesine Dornblüth) mit dem Prix Europa ausgezeichnet.


LF+34: Almchen

Das Almchen ist eine Bar, ein Café, ein kleines Restaurant, eine Eisdiele und vieles mehr, es wird betrieben von Sandra und Andreas, die sich direkt an der Woltersdorfer Schleuse einen Traum verwirklichen und mit Südtiroler Spezialitäten und besonderen Angeboten aufwarten.


LF+33: Volkstrauertag

Der Volkstrauertag gehört zu den sogenannten »stillen Tagen« und wird zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen. Es handelt sich nicht nur um einen Tag des Gedenkens an die Opfer von Krieg, Gewalt, Verfolgung und Gewaltherrschaft, sondern dies ist auch ein Tag der Mahnung. Anlässlich des Volkstrauertages fand am 13. November 2022 auf dem Woltersdorfer Friedhof eine Gedenkveranstaltung statt, zu der die Gemeinde Woltersdorf gemeinsam mit dem Woltersdorfer Verschönerungsverein und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge / Kreisverband Oder-Spree eingeladen hatte.


LF+32: Renate Radoy

Sie ist ständig unterwegs, immer auf dem Laufenden und engagiert sich auf vielen Ebenen ehrenamtlich in Rüdersdorf. Als Ehrenvorsitzende und Vorstandsmitglied (und Texterin!) des Theatervereins TRS unterstützt sie die Musik- und Theaterarbeit mit Kindern in der Region. Renate Radoy ist im Quartiersrat in ihrem Neubau-Kiez und im lokalen Bürgerzentrum aktiv... Sie ist sehr kritisch, wenn sie merkt, dass etwas nicht gerecht läuft und ist oft Gast in der Gemeindevertretung. Sie ist offen und neugierig und bringt sich ein und das alles mit knapp 90 Jahren! LOS-Funk+ ist zu Gast in Rüdersdorf – Elske Hildebrandt interviewt Renate Radoy, von der sie sagt: Das ist für mich ein Vorbild!


Eine Zusammenstellung von Telefoninterviews die unser Kollege Kirill in den letzten Monaten mit Bekannten in der Ukraine und in den von Russland besetzten Gebieten über die aktuelle Situation geführt hat. Es geht u.a. um die Verständigung über Sichtweisen und Begriffe (mit dabei Gagik sowie Andrea, Stroko, Willi von Pi Radio).


Die Fahrbibliothek Oder-Spree fährt seit 1994 durch den gesamten Landkreis. Derzeit hält der Bücherbus an 75 Standorten. Mit einer Medienpalette, die regelmäßig ergänzt und aktualisiert wird, schafft der Bibliotheksbus einen attraktiven Ersatz für nicht vorhandene stationäre Bibliotheken und bildet eine wertvolle Ergänzung des Bildungsangebots an den Schulen.


In der Kunsthalle Lausitz in Cottbus sind »Sorbische Künstler – Sorben in der Kunst« zu sehen. Unter den historischen und modernen Sujets beeindrucken die religiösen Motive, die Auseinandersetzung mit Riten und Kultur sowie der Verlust von Heimat  Ein Beitrag von Rocco Thiede.


Seit dem 10. April leben im Christian-Schreiber-Haus (CSH), im brandenburgischen Alt-Buchhorst, 45 ukrainische Waisen- und Pflegekinder mit ihren Betreuerinnen. Sie sind im Alter von 3 bis 20 Jahren und kommen aus der Region Riwne. Das CSH ist eine katholische Bildungswerk- und Begegnungsstätte. Normalerweise verbringen zu dieser Zeit hier Schulgruppen Tage der religiösen Orientierung. Jetzt ist es zum Übergangszuhause für die Geflüchteten geworden. Ein Beitrag von Rocco Thiede.


Annika und Milla sind fünfzehn und kommen aus Woltersdorf. In ihrem ersten Beitrag laufen sie sich mit aktuellen Themen warm für eine neue Serie bei LOS-Funk.


Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Seitdem dauert der Angriffskrieg Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind auf der Flucht. Auch Deutschland bietet den Geflüchteten – überwiegend Frauen und Kindern – Schutz. Männer im wehrpflichtigen Alter dürfen das Land nicht verlassen. So wurde auch Woltersdorf zu einem vorübergehenden neuen Zuhause für Ukrainerinnen. Unser Redakteur Kirill (geboren in Saporischschja) sprach mit Anna, Anastasia, Olga und ihren Kindern über die Flucht und ihre aktuelle, persönliche Situation in Woltersdorf. 


LOS-Funk+25: Stehbaden in der Krokodilsbucht

LOS-Funk beschäftigt sich eher selten mit dem Thema Sport. Diesmal jedoch, möchten wir über ein lokales Ereignis berichten und den Hörerinnen und Hörern das »Stehbaden« näher bringen. Wir treffen Peter, den Vorsitzenden des Weltverbandes der Stehbader, in der Krokodilsbucht am Kalksee. 


LOS-Funk+24: Brandenburgische Sommerakademie

Vom 11. bis 15. Juli fand die erste Brandenburgische Sommerakademie »Kunstdünger« im Kunstort Lehnin statt. Teilnehmer waren Schülerinnen und Schüler von Kunstschulen des Landes Brandenburg, initiiert vom Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg. Der Ort, das Lehniner Institut für Kunst und Kultur e.V., war der ideelle Ort für den Auftakt und für die angereisten Künstlerinnen und Künstler im Alter von 14 bis 20 Jahren. Sie kamen nach Lehnin, um an fünf Tagen in kleinen Gruppen intensiv zu arbeiten und sich auszuprobieren. Im Angebot waren »Fotografie/Soundsampling/Video« mit Manuel Schröder, »Die Grimasse - Malerei« mit Simone Westphal und »Zeichnen« mit Frank Diersch. Das weiträumige Areal, direkt am Klostersee, bietet neben fünf großen, hellen Ateliers auch sehr gut geeignete Unterkünfte, einen großen Speisesaal mit Seeblick, ein Ufercafé, viel Außengelände, eine ständige Skulpturenausstellung im Park sowie eine Galerie. Das Institut für Kunst und Handwerk e.V. wurde 1991 auf Initiative des Malers und Bildhauers Eckhart Haisch gegründet. Die Geschichte des Ortes, die Umwandlung des Sägewerkes und der Tischlerei in einen Ausbildungs- und Kunstort ist gewiss einmalig im Land, nachzulesen auf der Webseite des Trägers: www.kunstortlehnin.de


In drei Gruppen trafen sich die Teilnehmerinnen jeweils drei Stunden am Vormittag und vier Stunden am Nachmittag. Das Kennenlernen und Einsteigen in die Praxis in den Ateliers und im Ort gingen rasant, auch in der Freizeit am Mittag und am Abend trafen sich die Akteurinnen in ihren Ateliers an freien Themen und im Teamwork. Die Teilnehmerinnen kamen aus Kunstschulen, alle Mitglieder im Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg, aus der Jugendkunstschule Neuruppin, der Wredow-Kunstschule, Brandenburg, der Musik- und Kunstschule Havelland, Falkensee, der Musik- und Kunstschule der Stadt Schwedt/Oder, der Musik- und Kunstschule Havelland, Ketzin, der Musik- und Kunstschule Havelland, Wustermark, aus dem Creatives Zentrum »Haus am Anger«, Falkensee und aus der Kinder- und Jugend-Kunst-Galerie Sonnensegel e.V., Brandenburg. LOS-Funk sprach mit dem Gründer Eckhard Heisch, mit Maike Schönfeld (VdMK), mit den Teilnehmerinnen Zoe, Uliana, Vanessa, Meggy und Ida, mit Tobias Öchsle, dem Direktor der Wredow-Kunstschule und mit dem Filmteam Luisa Lessinger und Tim Stadler.


Musik: Uliana am Klavier im großen Zeichen-Atelier, Kunstort Lehnin

Produktion: Studio für Radio + Grafik, Woltersdorf, 2022


LOS-Funk+23: Vero

LOS-Funk+ im Gespräch mir Vero (Veronika Schulz), der neuen Jugendsozialarbeiterin in Woltersdorf. Wir sprachen mit ihr (u.a.) über die allgemeinen Aufgaben und Ziele von offener Jugensozialarbeit, die Auswirkungen der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine auf die Arbeit von Jugendsozialarbeiterinnen und ihre Wünsche an die Politik. In Woltersdorf leben (laut statistischem Jahrbuch von 2020) 1079 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 18 Jahren (6–15 Jahre: 817, 15–18 Jahre: 262). Wie kann es der Kommune gelingen, den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden und ihnen attraktive Angebote zu unterbreiten?


LOS-Funk+22: Peer Brüsseler

Peer Brüsseler, der Maler, Stadtflaneur und Fotograf war zu Besuch im Studio. Mit seinen umgehängten Analogkameras gehört er scheinbar zu den Trainspottern, die gelegentlich entlang der Schleusenstraße den Gothawagen der Tram 87 auflauern. Wir sprachen über das Fotografieren vs Bildermachen und setzen im Studio ein wenig unsere schriftliche Korrespondenz mündlich fort. Flakenberg, 4. Juni 2022


Am 28. April 2022 eröffnete die Modedesignerin Jana Pfarr direkt an der Woltersdorfer Schleuse ihren neuen Standort für das Label BEAUTY OAK, ein Startup aus Schöneiche auf dem Gebiet Modedesign und Upcycling. Neben der Herstellung und dem Verkauf eigener Kollektionen werden auch Upcycling- und Nähworkshops angeboten – zu finden auf der Webseite. LOS-Funk+ besucht Jana in ihrem Ladenatelier, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Café Almchen, zum Studio für Radio + Grafik, und zum Plattenladen Spielerei.


»BEAUTY OAK verbindet die Liebe zur Natur und die Individualität jeder einzelnen Person mit nachhaltigem Design und lokalem Handwerk. Wir wollen einen Beitrag zur Minimierung der Kleidermüllberge leisten und ein neues Bewusstsein für die Wertschätzung von Handwerk und Umweltressourcen schaffen. Dabei stehen der verantwortungsvolle und umweltschonende Umgang mit Ressourcen sowie die Rückführung von aussortierter Kleidung in den Verwertungskreislauf für uns im Mittelpunkt. Dem vermeintlichen Textilmüll wird neues Leben eingehaucht und eine neue Chance auf Wertigkeit gegeben.«


Neele, Milla und Julie aus der 9b des Carl-Bechstein-Gymnasium in Erkner machen sich Gedanken über das Thema Frauenquote und Gleichberechtigung und sprechen darüber in ihrem ersten Podcast »Wie schlau bist du eigentlich«.


LOS-Funk+19: Mae Schwinghammer

LOS-Funk+ traf sich Mitte Mai mit der aktuellen Burgschreiber:in Mae Schwinghammer in Beeskow zum Gespräch. Schwinghammer identifiziert sich als non-binär. In den Werken von Schwinghammer spielen Identität, Gender und Gesellschaft natürlich eine Rolle – ohne aber reine Genderliteratur zu sein. Politische Verhältnisse, Klassenunterschiede werden thematisiert aber auch Alltagsbeobachtungen finden sich in den Texten. In Beeskow arbeitet Mae (u.a.) an einem Roman. Wir sprachen über Erwartungshaltungen, Hundespaziergänge und über Sprachkunst…


LOS-Funk+18: Exkursion BTU Cottbus

Am 20. April besuchten 60 Studierende und Lehrende der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU, Fakultät 6 / Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung) im Rahmen einer Exkursion das Studio von Radio Woltersdorf, Radio Industry und LOS-Funk+. Die Studierenden forschen aktuell zur Entwicklung der Kommunen im Landkreis am Beispiel der Stadt Erkner und der Nachbargemeinden. Sie suchten an der Schleuse Eindrücke und Inspiration für die Entwicklung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts. Initiator Christoph Muth ging es bei diesem Besuch auch darum zu klären, welche Rolle die Kultur dabei spielen kann.


Die BTU ist eine junge Technische Universität mit starkem Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit. In der Kombination aus Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung entstehen hier weltweit nachgefragte Lösungen in den Schwerpunktbereichen: Umwelt, Energie, Material, Bauen, Gesundheit sowie Informations- und Kommunikationstechnologie. Von den rund 7000 Studierenden kommt ein Drittel aus über hundert verschiedenen Ländern.


LOS-Funk+17: Passionstheater

Rocco Thiede berichtet für LOS-Funk+ über die Wiederentdeckung des Bilderzyklus »Passiostheater« im Kloster Neuzelle


»Der gesamte Passionszyklus umfasst 15 Szenen vom biblischen Geschehen um Jesus Verhaftung, Leid, Tod und auch Auferstehung. Seit 1997 werden die 229 barocken Teile der Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab bestehend aus Holztafeln und Leinwänden erforscht, konservatorisch aufgearbeitet und seit 2015 dauerhaft im eigens angelegten Museum ausgestellt. Durch das Engagement Vieler (Förderer, Wissenschaftler, Denkmalpfleger, Restauratorinnen, Gästeführer, Mitarbeiter Künstler etc.) kann das Neuzeller Kulissentheater nach aufwendigen Restaurierungsabschnitten wieder Besucher, Gläubige und Künstler in seinen Bann ziehen.« Quelle 

Bild: MWFK, Passionsszene im Museum Himmlisches Theater ©Bernd Geller Stiftung Stift Neuzelle


LOS-Funk+16: Campus Kultur / Haus des Wandels

Mit ihrem geplanten Projekt »Campus Kultur« konnte die Burg Beeskow, Landkreis Oder-Spree, in Kooperation mit dem Verein KulTuS e.V., Märkisch Oderland, im Programm »Regionale kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum« überzeugen. Bis einschließlich 2024 sollen, gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, in diesem Rahmen nun kulturell aufgeladene Orte in der Region identifiziert und im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung unterstützt werden – über mehrmonatige Künstlerresidenzen zum Beispiel, mit Kleinststipendien für lokale Akteure, sowie verschiedene Formate des Austausches und der Vernetzung. 


Eine Handvoll der Orte wurden am 9. April dafür in den Blick genommen, die sich ihrerseits den BesucherInnen vorstellten. Dabei waren VertrerInnen des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg als Fördermittelgeber, Mitarbeiter:innen des Kultur- und Sportamtes Oder-Spree sowie die regionale Presse. Unterwegs und an den Stationen der Rundfahrt mit dem Kultour- und Omni-Bus OTTO des Vereins KulTuS e.V. trafen sich Mitarbeitende der Trägervereine und Initiativen um sich untereinander und die jeweiligen Projekte besser kennenzulernen. LOS-Funk+ war am Beginn der Tour dabei im Haus des Wandels in Heinersdorf.


LOS-Funk+15: Stadt vs. Land

Die Ruhe oder das Tempo? Vogelgezwitscher oder Baustellenfeeling? Wo fühlt man sich wohl? Welchen Alltag möchte man erleben? Ich möchte die Gründe für den Umzug aus der Großstadt in den Landkreises Oder-Spree bei den Menschen in Erfahrung bringen. Mit welchen Gedanken hatten sie sich entschlossen, aus der Stadt wegzuziehen und wie wirkt das neue Leben auf sie? Ein Beitrag von Kirill für LOS-Funk+


Krieg in der Ukraine

LOS-Funk+13: Hilfskonvoi und Flucht vor dem Krieg

LOS-Funk im Gespräch mit Jeroen Kuiper. Jeroen hat sich am 6. März mit seinem Kollegen aus der Woltersdorfer Gemeindevertretung, Sebastian Meskes, und zehn anderen Helfern aus unserer Region auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze begeben. Ziel war es, Hilfsgüter für die ukrainische Zivilbevölkerung zu übergeben und Menschen aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland zu bringen. Mittlerweile gibt es in Woltersdorf ein aktives Netzwerk, das sich um die (Stand, 21. März) 40 bis 50 Ukrainerinnen, die hier untergekommenen sind, kümmert. Das reicht von privaten Unterkünften bis zu ehrenamtlichem Deutschunterricht. Die Solidarität im Ort ist groß, genauso wie die Ohnmacht und die Trauer greifbar sind.

LOS-Funk+12: Christian Stauch im Gespräch

LOS-Funk sprach mit dem Woltersdorfer Bürgermeister, Christian Stauch (SPD), der sich kurz nach seinem Amtsantritt mit einer herausfordernden Situation konfrontiert sieht. Thema war die aktuelle politische Situation und die Auswirkungen auf die Kommune.

LOS-Funk+10/11: Künstler:innen, Aktivist:innen und Zivilgesellschaft im Krieg

Vor zwei Wochen, am 24. Februar 2022, griffen russische Truppen die Ukraine an. Leidtragende dieses unmenschlichen, rücksichtlosen und zerstörerischen Angriffskrieges ist die ukrainische Bevölkerung, ihre Kultur, ihre Identität. Die Zahl der Geflüchteten ist inzwischen auf zwei Millionen Menschen gestiegen, es gibt zahlreiche Opfer in der Zivilbevölkerung, kulturelles Erbe wurde bereits massiv zerstört. Mit beispielsloser Courage leisten die Zivilbevölkerung und Aktivist:innen Widerstand gegen die russischen Invasoren. Kulturproduzenten und Künstler:innen setzen sich zur Wehr gegen die von Putin beabsichtigte Auslöschung ukrainischer Kunst und Kultur. Sie setzen sich mit künstlerischen und kulturellen Mitteln, mit Informationen in den sozialen Medien und solidarisch vereinten Kräften im In- und Ausland für den Erhalt, den Fortbestand und die Sicherung von Kunst und Kultur in der Ukraine ein. Ein Fond zur Unterstützung von Künstler:innen, die in der Ukraine verbleiben wollen, wurde gegründet, ebenso wie der Museum Crisis Fund »Ambulance Museum« sowie ein »working lab« in Iwano-Frankiwsk für Künstler:innen, welche die Ukraine nicht verlassen.

Ein Gespräch über die aktuelle Situation vom 3. März mit:
Anna Potyomkina Kunsthistorikerin, Асортиментна кімната, Iwano-Frankiwsk
Alona Karavai Kulturmanagerin und Bildungsaktivistin, Асортиментна кімната, Iwano-Frankiwsk

Masha Kashyna Musikerin, Sound Artist, Aktivistin, Keller Drei, Hannover

sowie Jeannette Brabenetz (Kunsthistorikerin)

und Frank Diersch (Künstler) als Redakteur:innen des Beitrags

Ein Gespräch über die aktuelle Situation vom 10. März mit:
Olha Honchar Leiterin des Totalitarismus-Museum »Territorium des Terrors«, Lwiw,

Nikita Kadan Bildender Künstler, lebt und bleibt in Kyjiw,

Anna Potyomkina Kunsthistorikerin bei Асортиментна кімната, lebt und bleibt in Iwano-Frankiwsk,

sowie Jeannette Brabenetz (Kunsthistorikerin)
und
Frank Diersch (Künstler) als Redakteur:innen des Beitrags

Links  Art, Culture and War. An overview of hot questions and quick answers LINK

Ukrainian emergency art fund LINK Blue Shield, Deutschland LINK
Künstler:innen Lesia Khomenko LINK Nikita Kadan LINK Sasha Kurmaz LINK Masha Kashyna LINK

LOS-Funk+9: Ortshistorie + Lebensgeschichten mit Hans-Joachim Weichardt

Zu Gast im Studio der Maler Hans-Joachim Weichardt. Achim gehört zu den prominentesten Woltersdorfern, beinahe jedes Kind kennt ihn. Seine Familie zog 1950 nach Woltersdorf, er verbrachte im Schleusenviertel seine Kindheit und Jugend. Wir erfahren u.a. etwas über einen wehrhaften Bäcker, über ein Lokal mit Schleusenblick und woher die Löcknitz ihren Namen hat.

LOS-Funk+8: Aus für Gotha Wagen?!

Am Nachmittag des 17. Februar war LOS-Funk+ beim Pressetermin im Straßenbahndepot der Woltersdorfer Straßenbahn. Geladen hatte die SRS, die Schöneicher-Rüdersdorfer-Straßenbahn GmbH, die am 1. Januar 2020 die Betriebsführung der Woltersdorfer Straßenbahn übernahm. Die Tram 87 in Woltersdorf ist seit vielen Jahren bekannt für ihre historischen Straßenbahnen und die nostalgische Atmosphäre. An der gemütlichen Freundlichkeit soll sich zwar auch in Zukunft nichts ändern, jedoch ist auch hier nun die Zeit für umfassende technische Neuerungen gekommen: Die über 60 Jahre alten Bestands-Straßenbahnen werden bald von modernen Fahrzeugen abgelöst… 

Der Kommentar von F. Flakenberg


Seit Jahren war die Straßenbahn in Woltersdorf immer wieder Thema und Ortsgespräch, so zum 100-Jährigen Jubiläum 2013, das entsprechend zünftig gefeiert wurde, beim jahrelangen Streit um den Straßenbau in der Schleusenstraße und nun ganz kurzfristig, bei der Bekanntgabe der Erneuerung des Fuhrparks 2023.


Die historische Straßenbahn in Woltersdorf gehört bis heute untrennbar zum Ortsbild und zum Selbstverständnis von Gemeinde und BürgerInnen. Das Alleinstellungsmerkmal, einziges Dorf in Deutschland zu sein, mit eigener Straßenbahn, passt zur vielbeschworenen Besonderheit und Historie des Ortes. Nicht hinter den sieben Bergen, aber weit genug – einen Waldstreifen entfernt vom nahen Berlin – um globalem Tempo zum Trotz ein Flair aus Randlagennoblesse und Zeitlosigkeit zu beanspruchen. Dies besonders an der Schleuse, der Endhaltestelle der Straßenbahn 87. Dort stehen die Wagen jeweils eine Weile, die StraßenbahnfahrerInnen wechseln den Führerstand, hinten wird vorne, und Außenstehende haben Gelegenheit, die Triebwagen, die wie stolze Schiffe im Hafen, zwei Bahnlängen vorm antiken Prellbock halten, zu bestaunen und zu fotografieren, möglichst in Schwarzweiß oder mit Antikfilter. An hohen Feiertagen sind dort auch die ältesten Wagen zu bestaunen, aus der Anfangszeit 1913. Diese, und andere historische Bahnen aus dem Depot, so auch die bis heute fahrenden Gothawagen, werden dann in Zukunft nur noch selten als Traumsequenzen unverhofft auftauchen.


An der Schleuse, steigen besonders an den Wochenenden und während der Ferien, die BesucherInnen und TouristenInnen aus der Tram, die bis heute mit Gothawagen aus den 50iger Jahren unverändert und regulär fährt. Die Begeisterung steht den Fahrgästen häufig ins Gesicht geschrieben, sie haben gerade im Tarifbereich C eine Zeitreise absolviert. Die enorm gepflegten und gut erhaltenen Triebwagen rollen als lebendiges Museum und Verheißung zwischen Rahnsdorf und Schleuse im 20-Minutentakt. Als Verheißung gegen den Zeitstrom, den Erneuerungswahn und gegen die Achtlosigkeit gegenüber Altem und Gebrauchtem. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Bauweise der alten Wagons entspricht schon länger nicht mehr den aktuellen Erfordernissen für barrierefreien Öffentlichen Personen-Nahverkehr, in dessen Tarifbereich die Tram 87 ja verkehrt. Der Einstieg ist für Ältere beschwerlich und für Menschen mit Behinderung z.T. unüberwindlich. Aus diesem Grund hatte die Woltersdorfer Straßenbahn GmbH in Absprache mit der Gemeinde einen Rufbus eingerichtet, für den Transport von RollstuhlfahrerInnen oder Fahrgästen, denen der hohe Ein- und Ausstieg nicht zumutbar ist. Leider wurde dieser Dienst schlecht beworben, es fehlten Aushänge und Informationen.


Die Zeit drängte nun, da die neue EU-Verordnung zur Barrierefreiheit im ÖPNV 2023 in Kraft tritt, und der Verlust der Betriebsgenehmigung für die Tram 87 drohte. Wir fragen uns nun, ob es andere Möglichkeiten gegeben hätte, um den Straßenbahn-Betrieb mit den historischen Wagen komplett aufrecht zu erhalten, ob es an Initiativen gefehlt hat oder Leidenschaft, oder ob der Zug der Zeit einfach abgefahren ist…


Die Gesellschaft altert, wird krank und braucht Pflege, die neuen Straßenbahnen in Woltersdorf sollen dabei eine Lücke schließen, zwischen Kinderwagen und Rollator.


LOS-Funk+7: Valentinstag

Letzten Montag war es wieder soweit: Valentinstag. Ein Tag für Liebende – und ein wichtiger Umsatzbringer für Blumenläden und den Schokoladenhandel. Die Tradition des Valentinstages ist schon sehr alt und wird weltweit gepflegt. Rocco Thiede hat sich bei jungen Leuten umgehört, was sie von den Liebesbeweisen am Valentinstag halten. Und er war bei den Mönchen in Neuzelle, die ihm überraschende Antworten über die Liebe gaben…

LOS-Funk+6: Natalia Irina Roman / Along the Lines

Die Künstlerin Natalia Irina Roman beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit Raumkonzepten. Seit 2010 realisiert sie Mixed-Media-Installationen, Kunst im öffentlichen Raum und betreibt Stadtforschung. Es entstehen Arbeiten in verschiedenen Formaten, darunter öffentliche Gespräche und Texte. Sie ist an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Raumgestaltung, Kunst im öffentlichen Raum und das Thema Wohngemeinschaft bilden auch den Hintergrund für ihre bildende Kunst und für Publikationen. Natalia Irina Roman ist eine ehemalige professionelle Schachspielerin. 

LOS-Funk+ trifft Natalia auf dem Gelände des Bahnhofs Erkner zu einem Besuch, und zur Besichtigung des stillgelegten historischen Stellwerks. Along the Lines ist eine künstlerische Projektinitiative der freischaffenden Künstlerin und Kuratorin Natalia Irina Roman, in Kooperation u.a. mit der Deutschen Bahn, dem Hauptstadtkulturfonds sowie dem Berliner-S-Bahn-Museum und dem Historische-S-Bahn e.V. als Forschungsprojektpartner. 

Die Stellwerke der Deutschen Bahn verlieren immer mehr ihre Funktion als Streckenposten und bleiben meistens ungenutzt, da sie sich zu nahe an den Gleisen befinden. 2018 würde zum ersten Mal eine künstlerische Arbeitsmethode von ihr erfolgreich getestet, die eine Transformationen und die Neuaktivierung der Stellwerke erlaubt. Die Stellwerke bieten ein unerforschtes Potenzial für Kunst entlang der Berliner S-Bahn Gleise. Mit Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar forscht Natalia Irina Roman zu Möglichkeiten und kreativen Potentialen von Zugreisen.

LOS-Funk+5: Der Heideläufer

Oliver Mehlitz ist angehender Lehrer, engagierter Woltersdorfer in Sachen Ortsgeschichte und Vermittler von historischem Wissen. Er ist Mitinitiator des Jugendbeirates, aktiv im Verschönerungsverein und bietet als »Woltersdorfer Heideläufer« regelmäßig historische Wanderungen durch den Ort an. 

LOS-Funk+4: Mobiles Beratungsteam

Zu Gast im Studio an der Schleuse: Jörg Depta vom Mobilen Beratungsteam im Brandenburgischen Institut für Gemeinwesen. Die Arbeit des Mobilen Beratungsteams ist auch dreißig Jahre nach ihrer Gründung wichtig und offensichtlich nötig: Es geht darum, Einzelpersonen, Bürgermeisterinnen, Initiativen etc. zu beraten und über Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltprävention in Brandenburg zu informieren. Das bedeutet: kostenlose Hilfe vor Ort für betroffene Personen – für eine humane Alltagskultur und zur Verhinderung von rassistischen Entwicklungen und Übergriffen…

LOS-Funk+3: Wie geht’s?

Wenn wir Freunde, Bekannte oder Nachbarn treffen, dann fragen wir oft: wie geht es dir? Und oft werden wir auch selbst gefragt. Die Frage, die aus dem Arsenal des freundlichen Smalltalk stammt, signalisiert Interesse und Empathie, häufig wird sie kurz und eindeutig beantwortet. Wenn wir jemanden sehen, der einen hilfsbedürftigen Eindruck macht, dann fragen wir auch: »Geht es dir/geht es ihnen gut?« und »Brauchst du/brauchen Sie Hilfe?« All diese Fragen beinhalten die Möglichkeit einer Tür, über die Schwelle des Alltags zu treten, eine persönliche Auskunft zu geben, eine persönliche Mitteilungen zu machen oder ein Hilfsangebot anzunehmen oder auszusprechen.

Wie geht es uns und wie steht es um das Wohlbefinden und das Mitgefühl in diesem Winter? 
Wir befragen Passantinnen, Freunde, Bekannte und eine Fachfrau für Kommunikation.

LOS-Funk+2: Spaziergänge?

LOS-Funk+ vor Ort: Januargedanken, Spaziergänger in Woltersdorf und ein Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Inka Gossmann-Reetz zur aktuellen Situation.

LOS-Funk+1: Ines Burdow

LOS-Funk im Gespräch mit der Schauspielerin und Autorin Ines Burdow, die vor Jahren in Woltersdorf einen Literatursalon mit Katrin Topschian organisiert hat, danach mit Lesungen im Landkreis an die Schriftstellerin Helga M. Novak erinnerte und seit 2017 eine der Leiterinnen des Theaters Die Andere Welt Bühne in Strausberg ist. www.ines-burdow.de
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